Kasiste - die Schöne

Kasiste - die Schöne

Donnerstag, 15. Dezember 2011

MONTE SAN PETRONE (1.767 m)


ANFAHRT:
Von BASTIA in Richtung Corte/Ajaccio /N193). Bei der Ortschaft PONTE LECCHIA (kurz vor der Brücke) links hinauf nach Morosaglia (D71) und nach dieser Ortschaft hinauf bis zum COL DE PRATO (985 m)

Von der OSTKÜSTE von Bastia bis FOLELLI, dort rechts abbiegen in Richtung LA PORTA (D 506 und D 205). Von La Porta weiter nach Croce und anschließend in Richtung Morosaglia auf die (D71) bis zum COL DE PRATO.

Am Weg zum Gipfel

WANDERUNG:
Parken am COL DE PRATO. Von dort durch die Häuser am Pass durch gehen und sich in Richtung Süden halten. Anfangs auf einem Feldweg. Bei baldiger Weggabelung den mittleren (aufwärts) wählen!!!

Immer durch Buchenwald angenehm langsam aufsteigen. Nach knapp zwei Stunden erreicht man einen offenen Aussichtspunkt (mit Blick über die korsische Bergwelt). Am Wegweißer Richtung Gipfel (Richtung Ost Nord-Ost). Steil hinauf durch Wald und zum Schluss durch eine Rinne. Am Gipfel kleines Eisenkreuz und Madonnen-Statue. Aussicht über die gesamte Korsische Bergwelt. Rückweg, der Selbe wie Aufstieg.



GIPFELBLICK:
Richtung Westen (von Nord nach Süd):
Monte Cinto, Paglia Orba (markantes Dreieck), der mächtige Monte Rotondo genau im Westen, dann der etwas spitzigere Monte d’Oro, dann der weite Monte Renoso, ganz im Süden der Monte Incudine und links davon die Bevella Spitzen.

Mittwoch, 7. Dezember 2011

WINTERTRAUM IM MITTELMEER

Girolata an der Westküste von Korsika
Kilometerlange Sandstrände, bizarre Felsküsten, Touristenmassen im Hochsommer und Temperaturen bis zu 40 Grad Celsius. Das ist Korsika - nur wenige Sommerurlauber wissen aber, dass Korsika mit seien Bergen bis 2.700 Metern und seinen wilden und urtümlichen Landschaften im Landesinneren besonders im Winter faszinieren kann. Während im Sommer täglich zahlreiche Fähren und Linienflüge Korsika mit dem europäischen Kontinent verbinden, so kann man im Winter nur unter ein paar wenigen Fährschiffen pro Woche wählen. Für den Normalurlauber mag der Winter auf Korsika unattraktiv wirken, aber die Kombination mit dem urtümlichen Landesinneren und den einsamen Sandstränden an den Küsten bietet dem Individualtouristen sehr viele Möglichkeiten.

Anreise
Der am häufigsten genutzte Hafen für deutschsprachige Mitteleuropäer ist Livorno in der Toskana. Beim Hafen von Livorno handelt es sich nach Genua und Mestre um einen der wichtigsten Industriehäfen Italiens, über der Stadt hängt ein permanenter Duft von Erdöl, welcher aus den Raffinerien kommet.
Livorno ist etwa 520 km von der Brennergrenze entfernt, von dort benötigt man somit gute fünf Stunden Autofahrt. Wenn man die obligatorische Stunde hinzuzählt, welche man vorher am Hafen sein soll und die durchschnittlichen vier Stunden Überfahrt, dann muss man insgesamt für Korsika einen vollen Tag für die An-, bzw. Abreise berechnen.
Die Überfahrt selbst ist aufgrund der wenig Reisenden sehr angenehm und ruhig. Wenige Menschen sind an Bord und es gibt genügend Sitzgelegenheiten für alle Reisenden. Nicht so ruhig kann allerdings manchmal das Tyrrhenische Meer im Winter sein. Oft werden in weiser Voraussicht kleine Plastiktüten vom Schiffspersonal an die Gäste verteilt und schlimmeres zu vermeiden.
Eine Schiff der Corsica-Ferries
Die Fähren von Livorno kommend legen im Hafen von Bastia an. Bastia ist die zweit größte Stadt Korsikas, sie liegt im Norden der Insel, zählt etwa 50.000 Einwohner und ist Hauptstadt des nördlichen Departments Haut Corse. Im Sommer verstopft jedes neu angelegte Schiff mit seiner Blechlawine an Autos regelmäßig die Straßen und Gassen von Bastia, im Winter merkt man von einem neu ankommenden Schiff rein gar nichts.

Die Cap Corse Umrundung im Norden – von Bastia nach Saint Florent
Das Cap Corse ist Korsika im Kleinen. Das Cap Corse ist eine Halbinsel, sie liegt im Norden der Insel und beginnt in Bastia im Osten, führt bis zur Nordspitze Korsikas und endet im Westen in der Fischerstadt Saint Florent. Die Küstenstraße ab Bastia führt an der lieblichen Küste in Richtung Norden. Einsame kleine Sandstrände, Macchiahänge und Genuesertürme aus dem 13. Jahrhundert säumen diesen Küstenabschnitt. Ganz im Norden erreicht man den absolut nördlichsten Punkt der Insel. Hier findet man auch die einzige Sanddüne Korsikas und einsame, zum Teil total verlassene Küsten- und Bergdörfer. Die Häuser sind alle aus Stein erbaut, charakteristisch hinzukommt, dass sämtliche Dächer auf Cap Corse mit Schieferplatten gedeckt sein müssen. Im Norden hat man einen großartigen Blick zurück nach Elba und zur nahe gelegenen Nachbarinsel Capraia. An ganz besonders klaren Wintertagen erkennt man neben den weißen Bergketten des Appenins auch die französische Riviera.
Am Cap Corse
Nachdem man den nördlichsten Teil verlässt geht die Rückfahrt vom Cap Corse an der Westküste weiter in Richtung Saint Florent. Ab hier nun ändert sich die Landschaft. Die Küste fällt nun steil und schroff ins Meer hinab, die in den Hang gebaute Straße ist schmal und ohne Leitplanken. Winzige Badestellen liegen weit unten am Meer und die Dörfer liegen hoch über dem Küstenstreifen. Früher wurden an der sonnigen Westküste Avocados und Zitrusfrüchte angebaut, heute erkennt man nur noch die Terrassenflächen, an denen einst fleißig gearbeitet wurde. Schließlich endet das Cap Corse in Saint Florent, einem kleinen Fischerstädtchen, welches geschützt in einem natürlichen Hafen liegt.
Zwischen der West- und der Ostküste des Cap Corse liegt die Bergkette des Cap Corse, welche mit der höchsten Erhebung, den Monte Stello, gute 1.300 Meter erreicht. Diese Bergtour ist besonders im Winter reizvoll, da dort nicht allzu viel Schnee liegt und die Temperaturen doch recht angenehm sind. An warmen Wintertagen in Januar z.B. kommt es nicht selten vor, dass man an den Küsten bis zu 20 Grad Celsius erreichen kann. Diese Temperaturen lassen natürlich Mittelgebirgswanderungen ohne weiteres zu.

Über das Landesinnere in den Süden Korsikas
Die Kirche von Murato
Vom Mittelgebirge des Cap Corse führt die Reise auf Korsika in das südliche Landsinnere, was ein ziemlich großes Stück Weg bedeutet. Von Saint Florent geht es in Richtung Corte über Passstraßen und durch Täler. Hierbei kommt man gleich hinter Saint Florent an der wohl bekanntesten Kirche Korsikas vorbei, nämlich der kleinen Kirche von Murato, welche im pisanischen Stil unter der Herrschaft von Pisa erbaut wurde. Anschließend kommt man in das Tal des Golo, in welchem auch Corte liegt. Corte war unter der kurzen Unabhängigkeitszeit Korsikas von 1756 bis 1769 die Hauptstadt der Insel. Corte gilt auch heute noch als die heimliche Hauptstadt. Hier befinden sich auch die Universität und sämtliche kulturellen Einrichtungen, welche mit der Kultur Korsikas und der korsischen Sprache zusammenhängen. Im Landesinneren wird auch noch flächendeckend korsisch gesprochen, wobei an den Küsten das Französische zum Alltagsgebrauch gehört.
Nachdem man Corte verlassen hat kommt man nun in die wirklich wilden und schneereichen Gegenden der Insel. Man verlässt nun die Hauptstraße, welche in die im Süd-Westen gelegene Hauptstadt Ajaccio führt und fährt über den Col de Verde in die tief verschneite Hochebene der so genannten Alta Rocca hinein. Hier im Süden der Insel sind die Winter extrem Niederschlagsreich. Korsika liegt nämlich in der niederschlagsreichsten Region des gesamten Mittelmeers, besonders intensiv sind dann die Niederschläge im Süden, welche im Winter oberhalb von etwa 1.000 Metern in Form von Schnee liegen bleiben. Somit gibt es auf Korsika Wintersportzentren mit Langlaufloipen und Aufstiegsanlagen für Skisportler.

Aufstieg zum Monte Incudine
Im Zentrum der Alta Rocca liegt das Dorf Zicavo, Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen. Unter anderem ist Zicavo der Startpunkt zur Besteigung des Monte Incudine, welcher mit seinen 2.136 Metern die höchste Erhebung im Süden der Insel ist.
Zunächst führt eine schmale Straße hinauf auf das so genannte Plateau Cuscione, von welchem aus die Wanderung zum Gipfel beginnt. Je nach Schneelage ist diese Zufahrtsstraße allerdings im Winter nicht geräumt und man muss diese 10 km lange Straße entlang wandern. Am Plateau angelangt verlässt man den Wald und spätestens jetzt muss man die Tourenskier oder Schneeschuhe anziehen, da hier der Schnee in manchen Mulden schon mal zwei bis drei Meter hoch sein kann.
Am Weg zum Monte Incudine
Lieblich und leicht ansteigend führt der Weg immer weiter zum Gipfel hinauf, welcher von weit her immer in Sichtweite ist. Unschwer führt der Schlussanstieg über den Nordgrat zum Gipfel. Hier weht meist ein sehr starker Wind über die Schneedecke, welche am Bergrand mächtige Schneewechten bildet. Der Gipfel selbst ist mit einem kleinen Botonkreuz versehen. Der Ausblick in der klaren Winterluft ist beeindruckend. Die Apenninhalbinsel im Osten, im Süden Sardinien zum greifen nah, im Westen die Weite des Mittelmeers und im Norden die mächtigen korsischen Bergriesen.
Die Abfahrt vom Gipfel mit den Tourenskiern ist natürlich ein wunderbarer Tagesausklang und in der dünn besiedelten Gegend der Alta Rocca findet man am Abend in den Kaffees an der Straße immer ein paar Einheimische, welche gerne mit den Touristen ins Gespräch kommen.

Korsika hinterlässt bei einer Winterreise den Eindruck der wilden und rauen Insel. Die steilen Passstraßen, die schroffen Granitberge und die mit Meerholz überschwemmten Strände bilden diesen Eindruck, der einen Winterurlaub im Mittelmeer zum Wintertraum werden lässt.